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Vorgehensweise bei Verletzung / Verdacht auf kontagiöses Material (Hepatitis B / C, HIV):
Merkblatt / Anweisung
Sofort nach der Verletzung:
- Inspektion der Verletzung (wie tief? Blutgefässe geöffnet?)
- Blutung anregen (1-2 Minuten), Reinigung der Wunde: nach Möglichkeit Wunde stark ausbluten lassen (unter fliessendem Wasser und mit Seife reinigen)
- Desinfektion mit virusinaktivierendem Präparat (z.B. Sterilium, Virugard), Dauer der Desinfektion 2-4 min., ggf. Stichkanal spreizen, um Wirkung in der Tiefe zu erreichen (durch Desinfektionsmittel in der Tiefe Schmerzauslösung); bei Schleimhäuten gründliche Spülung mit Wasser und / oder 20-30 %iger Alkohollösung (z.B. Isopropanol); Augen / Konjunktiven zuerst mit physiologischer Kochsalzlösung (0,9 % NaCl) "Isogutt"-Spüllösung oder 5 % wässrige PVP-Lösung spülen, sofern verfügbar reichliche Anwendung von "Isogutt"-Augentropfen; ggf. Verband mit antiaseptischer Salbe - wenn keine geeigneten Desinfektionsmittel vorhanden, ausgiebig-reichlich mit Wasser spülen!
- Sicherung des infektiösen Materials und Aufnahme der Personendaten des mutmasslich infektiösen Patienten (= Indexpatient)
- Blutabnahme vom mutmasslich infektiösen Patienten (= Indexpatient) und möglicherweise exponierter Person
- Arbeitgeber verständigen
Sofern HIV-Verdacht bzw. kein Hepatitis-B-Immunschutz:
S o f o r t danach:
Unverzügliche Vorstellung (auch nachts!) im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
(24 Std. geöffnete Ambulanz) oder im i f i Institut für interdisziplinäre Infektiologie.
B N I Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Bernhard-Nocht-Str. 74 20359 Hamburg
Telefon (0 40) 42 81 80
Ansprechpartner: diensthabender Arzt |
i f i. Institut für interdisziplinäre Infektiologie und Immunologie AK St. Georg, Haus Z 20099 Hamburg
Telefon (0 40) 28 90 37 80 / 81 / 82
Prof. Dr. med. A. Plettenberg Dr. med. A. Stoehr |
Im Bernhard-Nocht-Institut / i f i. Insitut für interdisziplinäre Infektiologie erfolgen:
- Einschätzung des Infektionsrisikos
- Entscheidung welche Massnahmen ergriffen werden sollen
- Beratung der verletzten Person über weiteres Vorgehen
- evtl. sofortige Einleitung der Postexpositionsprophylaxe nach neuestem wissenschaftlichen Stand (Medikamente werden mitgegeben!)
- evtl. Hepatitis B - Immunglubolin - Postexpositionsprophylaxe
Am nächsten Werktag:
Nach dem Vorfall sollte der Betriebsarzt informiert und Rat über weiteres Vorgehen eingeholt werden. Ein Unfallbericht sollte erstellt werden; Eine Arbeitsunfähigkeit nach einem „Arbeitsunfall“ muss Anlass sein, bei
D-Arzt Dr. med. ...................................................................... einen Unfallbericht erstellen zu lassen!
Weiterhin muss eine Überprüfung einer möglichen Infektion der / des Verletzten (Hepatitis (B) / C oder HIV) erfolgen. Verlaufsuntersuchungen (Kontrollserologien) sind nach 6 Wochen sowie nach 3 und 6 Monaten nach der Verletzung erforderlich (oder eher, bei Anlass).
Postexpositionsprophylaxe bei HIV
Serologisches Untersuchungsprogramm
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© 2002-2023 Dr. med. G. Bandomer
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